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Über uns

 


 

Wie alles begann...

 

Brauchtum, doch nicht für mich, ich bin doch modern, weltoffen, eben ein Düsseldorfer. Wooh, was ist das denn, wenn man zum ersten Mal mit dem Kindergarten durch die Straßen Urdenbachs zieht. Das ist nicht verstaubt, ganz im Gegenteil, dort lernt man die Nachbarn kennen, auch die von der anderen Straße und noch Viele mehr. Wir denken ja fast alle das Gleiche. Angekommen unter Seinesgleichen. Damit kann heute besser das Brauchtum in Urdenbach bezeichnen. Das Gen des Erntedankumzuges hat mich gepackt. Hör mal geht es Dir ähnlich wie mir. Ja, meinte Michael Bräunig zu mir. Was machen wir nach dem Kindergarten? Nee, darauf verzichten wollten wir beide nicht. Erntedank, hör mal da gehören die Fischer doch dazu. Gibt es die schon, wird an die Tradition im Dorf erinnert? Nö. Das ist unser Thema.

 

Donnerstag, 17.1.2014, um 8.15 Uhr morgens in der Reinerstrasse. Schau mal hier im Internet. Toll, lass uns das Boot mal anschauen. Sieht aus wie ein kleiner Aalschokker. Ab ins Ruhrgebiet, nach Herten. In der hintersten Ecke der Halle stand unser Objekt. Viel zu sehen war nicht, aber es hatte alles. Einen Holzrumpf mit kleinen Verzierungen, ein Plattbodenboot, also ein Binnenwasserboot, seitliche große Schwerter, Mast, braune Segel, ca. 5 m lang, alt, gebraucht, Baujahr ca. 1900 bis 1910. Alles komplett. Alles alt, wie geschaffen für uns.

 

Viel zu teuer. Na ja handeln kann ich, eingeschlagen, gekauft. Äh, oh Gott, wie transportieren wir das Boot und wohin stellen wir es so lange unter. Michael: Mit einem Autotrailer. Ok. Und wohin? Zum Bauern nach Neuss meinte ich, in die große Scheune, dann sehen wir weiter. Ohne große Planung entstand spontan eine neue Brauchtumsgruppe die Odebacher Fischköpp. Denn eine Woche später war bereits die Organisationssitzung des ABVU und damit musste auch der Namen her, wenn wir dieses Jahr mitziehen wollen.

 

Das Fischen im Rhein gehörte zum dörflichen Leben entlang des Stromes. Nicht jedes Dorf konnte sich einen Anleger bauen und unterhalten. So wurde das Rheinfischen meist mit Plattbodenbooten durchgeführt. Hier spezialisierten sich die Fischer oft auf das Angeln des Aales mit Reusen. So auch in Urdenbach. Die zugezogenen Niederländer brachten spätestens da ihre Plattbodenboote mit. Selbst die Römer verwandten diese Art Boote für den Warentransport, vor allem Steine aus dem Mittelrheintal in ihre großen Städte wie Köln, Xanten und Nimwegen. Also war sicherlich diese Art von Booten, in Niederländisch werden diese „Zeilschouw“ genannt, in Urdenbach im Einsatz. Wann zuletzt, all das werden wir nun nachforschen, zusammentragen, das hat sich die neue Brauchtumsgruppe „Odebacher Fischköpp“ zum Ziel gesetzt. Das Boot wurde mittlerweile auf den Namen „ Odebach 1 „ getauft. Seien Sie gespannt auf die neue Gruppe mit dem erworbenen Schatz, der Odebach 1, das leicht getakelt durch unsere Strassen segeln und im Sturm die anderen Gruppen im Erntedankzug vor sich her treiben wird.

 

Fred Suchantke